[links] The Follower / Jar Jar Binks explains shell commands with GPT3 / Don't Stop Me Now by an AI
I see what you did there
The Follower
Amazing piece of stalking art: The Follower. Dries Depoorter records open public cameras and finds recorded photoshoots on instagram via artificial intelligence. I'd have added an extra stalking layer by making a bot commenting on instagram: "I see what you did there" with a link to the cam-recording, but that’s just me being extra-creepy so you don’t have to.
How does this work?
Recorded a selection of open cameras for weeks.
Scraped all Instagram photos tagged with the locations of the open cameras.
Software compares the Instagram with the recorded footage.
I launched the project on 12 September 2022. The YouTube video was just created with results of 10 days. I will publish new results on my socials.
XKCDs Rotation
Did you know there are videos on Youtube that zoom in a fractal for 10 minutes and then the first frame would be bigger than the universe? There are (here and here's some explanations).
Randal Munroe aka XKCD has some fun with digital playable infinity, his zoom out screenshot variant of the same phenomenon is a stunner: Rotations.
My latest pieces for the expert-community Piqd (in german only):
TikTok löst Twitter als Urprung von Viralität ab
In einer Untersuchung des Ursprungs von Internet-Memes zeigt sich, dass im Jahr 2022 die Video-Plattform TikTok die Quelle der meisten viralen Online-Phänomene war und damit Twitter ablöste. Letztere war bislang die ungekrönte Königsquelle der meisten Internet-Phänomene und stand seit 2014 auf Platz 1. In den Jahren zuvor waren zunächst 4chan, dann Youtube, für eine kurze Zeit Tumblr die Quellen der meisten Memes.
Dies zeigt auch, warum eine Plattform, die zwar niemals die breite Masse von Menschen wie Facebook oder Instagram erreichen konnte, aber eine spitze Konzentration ihrer Userbasis aufweist, die sich auf Twitter vor allem aus Medienmenschen und Journalisten zusammensetzt, einen immensen Einfluss auf den gesellschaftlich-politischen Diskurs der letzten Jahre ausüben konnte. Twitter war grade aufgrund seiner spezialierten Userbasis ein Hotbed für Viralität und das Plattformdesign hat ganz sicher seinen Beitrag zur fragwürdigen Qualität des diskursiven Verhaltens seiner Nutzer beigetragen, was sich durch deren Einfluss auf die gesamte Gesellschaft auswirkte.
(Ich frage mich, ob die Ablösung als primäre Viralitätsquelle von Twitter und den konfrontativen Partizipationsmöglichkeiten für seine ohnehin bereits beruflich bedingte, sagen wir mal, machtbewusste Nutzerbasis durch eine Videoplattform wie TikTok, dessen explizit apolitische Natur und ihre Teenage Nutzerbasis, die zwar ihre eigenen Probleme und Zuspitzungen mit sich bringt, aber eben bei weitem nicht dieselben Mechanismen für politische Tribalitäten und Gruppendynamiken bereithält, zu einer Entgiftung bzw. Normalisierung des politischen Diskurses beitragen kann. Wir werden sehen.)
Derweil fand eine neue Studie der Universität Toronto wieder einmal einen Zusammenhang zwischen Twitter-Nutzung, geringerem Wohlbefinden, gesteigerter Polarisation und --interessant-- einem gesteigerten Gefühl für Zugehörigkeit. Der letzte Punkt ist meines Erachtens der wichtigste.
Ich hatte vor einigen Monaten bereits im Zusammenhang einer Studie über die Zusammenhänge von Viraleffekten und Ausgrenzung hingewiesen: Wut und Empörung über politische Gegner sind die wichtigsten Faktoren für den Erfolg von viralen Phänomenen, also Internet-Memes. So paradox es klingen mag: Dies wird durch das in der neuen Studie festgestellte Gefühl der Zugehörigkeit bestätigt. Denn das "Kuschelhormon" Oxytocin, das maßgeblich für Gefühle der Sozialität und Gruppenzugehörigkeit verantwortlich ist und das auch durch Soziale Medien wie Twitter manipuliert und ausgebeutet werden kann, sorgt auch für Ausgrenzung, Nationalismus und koordiniertem Aggressionsverhalten gegen die Outgroup. Was sich für mich sehr nach Twitter anhört.
Sollte das koordinierte Gruppentanzen auf Tiktok nun also die oxytocingetränkte Viralitätsschleuder Twitter als Memequelle Nummer 1 auch langfristig ablösen, sehen wir möglicherweise etwas entspannteren Zeiten entgegen. Wir haben als Gesellschaft weiß Gott wichtigere Dinge zu tun, als Grabenkämpfen zwischen aufgeplusterten Eliten auf Twitter zuviel Gewicht zuzuschreiben.
Jürgen Habermas' „Neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit“
Jürgen Habermas hat seinen Klassiker der Sozialwissenschaften "Strukturwandel der Öffentlichkeit" für das Internetzeitalter aktualisiert, ganz neuzeitlich unkreativ als "Neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit" betitelt.
Ging es in seinem Original um die Veränderungen des politischen Diskurses durch den passiven Konsum des Massenmediums Fernsehen, beschäftigt sich das nun nach 60 Jahren erschienene Nachfolgewerk mit den Manipulationsmöglichkeiten der politischen Kommunikation auf den digitalen Plattformen sozialer Medien – mit den zwingenden Engagement-Zahlen der emotionaleren Tweets also.
Die Philosophie-Sendung "Sein und Streit" im Deutschlandradio Kultur widmet der neuen Analyse des Klassikers seine gesamte Ausgabe am heutigen Sonntag und bespricht das Werk im Gespräch mit dem Kommunikationswissenschaftler Sebastian Sevignani und Anna-Verena Nosthoff, Direktorin des Data Politics Lab der HU Berlin, die im Gespräch Habermas' Diagnose vom Verschwimmen der privaten und öffentlichen Sphäre in den sozialen Medien analysieren und die damit verbundenen Manipulationsmöglichkeiten erklären.
Jürgen Habermas' knapp 100-seitiger Essay "Neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit" erscheint morgen, am 12.9.2022 im Suhrkamp Verlag (Amazon-Partnerlink). Weitere Rezensionen findet man in der FAZ, noch einmal in der FAZ und in der TAZ:
Wie die digitale Öffentlichkeit konstruiert werden muss, erfährt man hier nicht. Es wäre etwas viel verlangt. Dies ist der Job von Digital Natives, die die „Theorie des kommunikativen Handelns“ ebenso begriffen haben wie die Logik der Algorithmen.
Die Buchbesprechung von Norman Marquardt im Rahmen der Sendung findet sich hier in einer schriftlichen Version.
Wie der Buchdruck alle zu potenziellen Lesern gemacht hatte, so macht die Digitalisierung heute alle zu potenziellen Autoren. Aber wie lange hat es gedauert, bis alle lesen gelernt hatten? (Jürgen Habermas)
Googles Imagen can now generate images of you and your dog in The Matrix with DreamBooth: “It’s like a photo booth, but once the subject is captured, it can be synthesized wherever your dreams take you…” This already has been implemented with Stable Diffusion. The speed of innovation in this segment is staggering.
Prompthero and Lexica are search engines for synthetic images and they deliver an endless stream of images from parallel universes.
„I discovered this woman, who I call Loab, in April. The AI reproduced her more easily than most celebrities. Her presence is persistent, and she haunts every image she touches.”
Jar Jar Binks explains shell commands to you via GPT-3
Don't Stop Me Now - but every lyric is an AI generated image and all those yt channels doing these