The Watcher 001 // Demonic, Sweet Tooth, Host, Fear Street, Loki, Batman: The Long Halloween
In which Bruce Willis looks weird at a plant.
I watched a bunch of stuff so you don’t have to: Sweet Tooth / Fear Street 1994/1978/1666 / Aquarium of the Dead / Kevin can fuck himself / Cruel Summer / Loki / Out of Death / Undergods / Batman: Soul of the Dragon / Batman: The Long Halloween / Host / Demonic / The Arbors / Bliss / Terror Eyes / Big Fucking Rat / The Rental / Rogue Hostage / Extremo / Initiation / The Heiress / Hall / Butchers / The Flood
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Sweet Tooth - Wunderbare Verfilmung des fantastischen Comic von Jeff Lemire. Ich habe nur einen einzigen Kritikpunkt und das ist das Overacting von Christian Convery, der mit Gus die Hauptfigur verkörpert, und der die Naivität von Gus oft überzeichnet. Das wäre allerdings schon alles. “Sweet Tooth” ist eine liebevolle, detailreiche Umsetzung, die es tatsächlich schafft, ihre Vorlage mit filmischen Mitteln zu ergänzen und zu erweitern, wenn etwa Gus' Augen in der Dunkelheit leuchten oder sein Sinne durch seine Hirsch-Mischform erweitert werden, was im Comic (soweit ich mich erinnern kann) nicht explizit formuliert wurde. Toll auch der sparsame aber effektive Einsatz von Gewalt als erzählerisch-ästhetisches Mittel und der konsequenten visuellen Metaphorik in der ganzen Serie. Unbedingte Empfehlung, absolut liebenswert, Lieblingsserie des Jahres. (Die zweite Staffel wurde bereits angekündigt.)
Fear Street 1994/1978/1666 - Netflix Horror-Event-Trilogie. Die nervigen Schauspieler agieren wie auf Steroiden, zumindest der erste Teil ist ständig voller High Energy Bullshit wie Teenager im Spring Break, nur halt ständig. Alles ist in diesem Film dramatisch, selbst der unwichtigste Mist wird mit Kameraschwenks und Soundtrack zugekleistert - man erwartet fast, dass die Schauspieler in ein Musical ausbrechen und anfangen zu singen, aber wenigstens wird einem das erspart. Der letzte Teil im puritanischen Amerika reisst es ein bisschen raus und masht die Slasher-Grütze mit ein bisschen Salem-Mythologie. Imagine every Shlasher x It x Salem Witchtrials. Immerhin ein schönes Zitat aus dem 90s-Kult-Slasher “The Intruder” und seiner berühmte Sägenszene.
Aquarium of the Dead - Weil ich noch nicht genug fremdproduzierten Schwachsinn in meinem Leben habe, hatte ich mal wieder Lust auf Asylum-Crap und wurde nicht enttäuscht. Der Film ist wirklich richtig schlecht, hat aber Zombie-Seesterne.
Kevin can fuck himself S01E01 - nettes experimentelles Setup, das sich dennoch seltsam und falsch anfühlt. Der titelgebende Character bleibt reine Karrikatur, während er gleichzeitig integraler Bestandteil des Lebens der Protagonistin ist. Ich habe aber nur eine Folge gesehen und werde mit noch ein paar weitere ansehen.
Cruel Summer - Nette Serie um eine verschwundene Teenagerin, deren Leben von einer Rivalin manipuliert wird. Selbstverständlich ist nichts, wie es scheint und so weiter. Der letzte Akt handelt leider vorwiegend von Teenage Popularity und die Serie hätte eine schöne Murder Mystery werden können, aber immerhin nett.
Bo Burnham: Inside - I know that this is supposed to be good comedy and I guess it works for other people, but I don't like ironic hipsters, I just don't like them. Too zeitgeist for my taste.
Loki - Cool. Gute Dialoge und tolle Charactere gut gespielt von erstklassigen Schauspielern mit toll geschriebenen Story-Ideen. Ich mag sehr, was Marvel auf Disney+ macht und fand alle bisherigen Serien großartig (“WandaVision”, “Falcon and the Windersoldier”).
Out of Death - At one point, Bruce Willis looks weird at a plant and throws his cap away. That's the script in a nutshell.
Undergods - Bizarrer Endzeit-Film, eine Anthologie von lose miteinander verbundenen Vignetten, mit einer Menge Kapitalismus-Kritik und ETA Hoffmann-Zitat. Toll-Surreal in Terry Gilliam-Manier, ohne dessen erzählerische Brillanz zu erreichen, was wohl auch ein wenig zuviel verlangt wäre von einem Spielfilm-Debut.
Batman: Soul of the Dragon - Schöner Zeichentrick-Batman mit einer Menge Oldschool-KungFu. Die Animation lässt leider zu wünschen übrig und der Stoff hätte noch ein bisschen mehr Weirdness hergegeben.
Batman: The Long Halloween Part 1+2 - Noch schönerer Zeichentrick-Batman, ein Serienkiller erledigt in jedem Monat einen Mafia-Kriminellen und nebenbei verstrickt sich Harvey Dent in die Ereignisse, die ihn zu Two Face machen werden. Merklich verbesserte Animationen und tolle Atmosphäre mit einem Schaulaufen der bekanntesten Batman Villains.
Host - Wenn “Paranormal Activity” der Spielzeuglaster aus “Poltergeist” ist, der sich 3 Meter über den Boden bewegt und dafür 9 Stunden braucht, dann ist “Host” das Zimmer von Carol Anne. Großartiger, gemeiner, kleiner Found-Footage-Bastard und möglicherweise der bislang effektivste Einsatz von Social Media-Mechanismen.
Demonic - Wenn Shyamalan der Shyamalan des Mystery Horrors ist, dann entwickelt sich Blomkamp langsam aber sicher zum Shyamalan des SciFis mit genau einem exzellenten Film und dreitausend Gurken. “Demonic” ist am Ende dann nochmal ärgerlicher als die vergeigten “Chappie” und “Elysium”, die immerhin noch Schauwerte boten. Blomkamp vergeudet nämlich seine eigentlich superinteressante Prämisse (Simulation eines von Dämonen besessenen Hirns), die am Ende zum reinen Gimmick in einer generischen Exorzisten-Story verkommt und keine Rolle mehr spielt. Wenn er wenigstens bei Inception geklaut hätte und die simulierte Bessessenheit in einer Simulation erzählt hätte, oder was weiß ich, aber er wirft diese Idee am Ende einfach weg. Das ist mehr als ärgerlich, das ist eine Beleidigung des Zuschauers.
The Arbors - will slow und creepy sein, ist aber tatsächlich nur langweilig, schlecht gepaced und hat ein enttäuschendes Ende. Wenn man einen Film mit riesigen Käferviechern hat und sich für eine creepy Charakterstudie entscheidet, sollte diese interessanter sein, als dieses Machwerk hier.
Bliss - Owen Wilson und Salma Hayek wurden offensichtlich mit der Waffe zur Arbeit mit diesem lausigen Script gezwungen und kein Slavoj Zizek-Cameo wird aus diesem konfusen Blödsinn einen guten Film machen.
Terror Eyes - Dummer Slasher, genau so nervend und dämlich wie die sogenannte "Netzkultur", die er mit abbilden will. Kein einziger sympathischer Character, nirgends, genau wie beim CCC. Wenn der Film das alles wenigstens mit Gore wettmachen würde, könnte man sich immerhin an aufgespießten Arschlöchern erfreuen, but no.
Big Fucking Rat - Billiger No-Budget-Schund von Amateuren ohne Geld, Skills oder Verstand. Der Film hat ein bisschen Spaß mit seiner Prämisse, funktioniert aber dennoch nicht. Aber sympathisch, auf so 'ne Art.
The Rental - Hedonistische Deppen ficken in einem Ferienhaus rum, gehen sich gegenseitig auf die Nüsse und werden schließlich aus keinem Grund von ‘nem Voyeur gemeuchelt. Auch hier, kein einziger sympathischer Character in einem belanglosen Thriller-Ersatz.
Rogue Hostage - John Malkovich pullt einen Bruce Willis und liefert einen fantastisch-schlechten Action-Furz, dessen langweiliges “Die Hard”-Wannabe-Script genauso dumm zusammengeschustert ist, wie das Finale, dessen endlosen Twists sich wie eine Rube Goldberg Machine anfühlen, mit einem Überraschungs-Endboss nach dem anderen, die von irgendwelchen random Characters über die Wupper geschickt werden. Am Ende haut ein Kind einem Villain von hinten mit einem riesigen Rettich auf den Kopf. Nuff said.
Extremo - Ein spanischer Stuntman der voll wie Jon Cryer aussieht, spielt einen echt total ernsten badass, den ich keine Sekunde lang ernstnehmen kann. Und die Action-Sequenzen sind zwar okay choreographiert, aber so schnell geschnitten, dass man die Übersicht verliert. Oft schneidet die Kamera genau beim Einschlag der Faust weg, nur um die Szene aus einem anderen Winkel zu zeigen, was die komplette Wucht aus dem Punch nimmt. Extremo veragt also auch beim Ärschetreten. Also, cheapo EDM-Soundtrack for suckers.
Initiation - Kompett generischer Slasher mit keinem originellen Gedanken whatsoever. Die eine Idee, die Markierung der Opfer durch Ausrufezeichen in Social Media ist ein pures Gimmick, bleibt völlig oberflächlich und spielt keinerlei Rolle in der Story, obwohl der ganze Screen mit Chat-Ausschnitten und Social Media-Screens zugekleistert wird. Selbst die Low Poly Maske des Killers ist eine uralte Design Trope, man bekommt die Masken auf Etsy massenweise hinterhergeschmissen.
The Heiress - Konfuser und billiger Geister-Schwangerschafts-Schmonk, aber nicht wirklich schlecht und die Hexendämonen sind durchaus creepy.
Hall - Die langsamsten Zombies, die jemals auf Film gebannt wurden. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Eher schlecht. Und die Tochter sieht aus wie ein Mashup von Jake aus “2 And A Half Men” und Carol Anne aus “Poltergeist”, was kein Kompliment ist, schätze ich. Langweilig, sinnloser und leider blutleerer Eintrag im Zombie/Contagion-Subgenre, aber immerhin sieht Hall ganz schick aus.
Butchers - Dumm, brutal und sadistisch, also genau das Richtige für die “Wrong Turn”-Crowd. Aus letzterem konnte man sich immerhin noch ein bisschen Gore-Fun ziehen, wo “Butchers” einfach nur dumm und stumpf bleibt.
The Flood - Der Regisseur will eine tarantinoeske Rache-Saga aka “Django” um Rassismus gegen australischer Ureinwohner abliefern, versagt aber an schlechtem Schauspiel, seltsamer Inszenierung, einem konfusen Script und deplatziert klingendem Soundtrack. Und das Product Design wirkt anachronistisch, die Architektur, Waffen und selbst die Kostüme wirken neuzeitlich, während der Film in den 50ern spielen soll.